Am 3. Juni 2025 lud der Fachdienst Stadt- und Landschaftsplanung der Stadt Wedel interessierte Bürger und Bürgerinnen zu einer Informationsveranstaltung zum „Rahmenkonzept für Solar-Freiflächen im Außenbereich der Stadt Wedel“ ein. Circa 30 Personen, u.a. Grundstücksbesitzer*innen, folgten der Einladung – das spricht für reges Interesse am Thema Solar-Freiflächen in Wedel.
Worum es geht:
Kommunen und Gemeinden sind vom Land Schleswig – Holstein dazu angehalten, die geeignete Standortwahl für Solar-Freiflächen Anlagen zu steuern.
Dem Auftrag ist der Fachdienst nachgegangen und konnte nach ausführlicher Recherche im Außenbezirk der Stadt zwei Bereiche von insgesamt 23 Hektar hinter dem westlichen Ortsausgang Richtung Holm, Höhe Papentwiete/ Holmer Straße ausfindig machen. Nur diese Stücke im Außenbereich von Wedel sind von einschränkenden Regelungen, wie beispielsweise zum Landschaftsschutz, nicht betroffen. Aus Sicht der Stadtverwaltung könnte dort bei Interesse der Eigentümer*innen gemeinsam über eine Realisierung von Solar-Freiflächen gesprochen werden. Das Land liegt im Besitz von ca. 30 Eigentümer*innen, von denen auch einige im Publikum anwesend waren.
Obwohl die vortragenden Mitarbeitenden der Stadt wiederholt betonten, dass die Feststellung von Solar-Eignung eines Gebietes und diese darüber informierende Veranstaltung nicht Bestandteil eines Planungsverfahrens sind, sondern nur ein transparentes Aufzeigen von Möglichkeiten für die Eigentümer*innen, wurde durch einige lautere Äußerungen im Publikum deutlich, dass große Sorge und Ablehnung, sowie ein Misstrauen gegen die Verwaltung die Gefühlslage beherrschte. Ebenso wie die Mitarbeitenden der Verwaltung machte auch die Vorsitzende des Umweltausschusses, Frau Kärgel von den GRÜNEN, darauf aufmerksam, dass eine „Enteignungsangst“ völlig unbegründet sei und die Aufstellung von Solaranlagen auf dem eigenen Grundstück nur freiwillig bei Interesse und mit individueller Beratung durch die Verwaltung erfolgen würde.
Einige Teilnehmende stellten auch Fragen zu Infrastrukturabgaben und der Wirtschaftlichkeit der Anlagen.
Herr Grass, Leiter Fachdienst Stadt- und Landschaftsplanung, führte aus, dass Infrastruktur- Abgaben sich nach der jeweils notwendigen Infrastruktur des zu planenden Gebietes richten. Die Errichtung von Solar-Freiflächenanlagen könne nicht mit einem Neubaugebiet verglichen werden, da beispielsweise Anforderungen wie Kitas, Schulen und Straßen nicht gegeben sind und damit auch die Infrastrukturabgaben entfallen. Ein weiterer Teilnehmer im Publikum gab an, dass aus seiner Sicht eine Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen erst ab einer Größe von mehreren Hektar gegeben sei. Darauf wurde entgegnet, dass sich Nachbarn auch zusammentun könnten, um eine möglichst wirtschaftliche Anlage errichten zu können.
Alle Eigentümer*innen, deren Grundstücke nicht genau im eingegrenzten Bereich für Freiflächen-Solaranlagen liegen, können sich bei der Stadtverwaltung erkundigen bzw. beraten lassen, ob eine Errichtung von Solarflächen durch Regelungen nur erschwert oder ausgeschlossen ist.
Die Stadtverwaltung spricht sich für eine naturverträgliche Errichtung von Solar-Freiflächen aus, siehe Rahmenkonzept für Solarfreiflächen-Anlagen der Stadt Wedel, das demnächst von der Politik beschlossen werden soll. Wir Grünen unterstützen das Rahmen-Konzept nachdrücklich.
Ergänzend dazu:
Die Umwelt: Der Klimawandel ist im vollen Gange. Was machen mit verdorrten Böden? Immer mehr kostbares Grundwasser auf die Äcker mit Strom pumpen? In Studien ist belegt, dass unter naturverträglichen, aufgelockert aufgestellten Solarplatten die Lebewesen in der Erde und die Pflanzen, die zeitweise beschattet werden, profitieren, weil sie vor der gnadenlosen Sonne geschützt werden.
Die Wirtschaftlichkeit:
Selbst wenn heute eine Wirtschaftlichkeit noch nicht gegeben wäre, ist es unwahrscheinlich, dass dies so bleibt.
Das Tanken und Heizen wird ab 2025 ansteigend spürbar teurer, weil die CO2-Steuer jedes Jahr auf den Preis von Benzin, Gas und Heizöl aufgeschlagen wird. Wer bei den fossilen Energieträgern dauerhaft bleibt, verliert. Um in Zukunft die Wohnung zu heizen, mobil zu sein und last but not least, unsere Industrie am Laufen zu halten, brauchen wir jede Menge Strom aus erneuerbaren Energielieferanten. Dass die Stromnetze noch nicht ausreichend ausgebaut sind und an Speichermedien noch geforscht wird, sollte uns in unseren Bemühungen um Klimaneutralität nicht stocken lassen.
Ein mutmachendes Beispiel berichtet die Deutsche Bahn online:
Es sollen 60 Wasserstoffbusse bis 2026 eingesetzt werden und sie sind bereits bestellt. Erste Fahrzeuge fahren in einem Jahr in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Mit einer Tankfüllung Wasserstoff können die Fahrzeuge zwischen 350 (Winter) und 550 (Sommer) Kilometer weit fahren. Zwei Vorgängerversionen der nun bestellten 60 Busse fahren bereits bei der DB-Tochter Autokraft im Zuge des Wasserstoff-Pionierprojektes eFarm im Kreis Nordfriesland. Sie tanken den von eFarm regional produzierten Wasserstoff an Tankstellen in Husum und Niebüll und bringen zu 100 Prozent emissionsfreie Mobilität auf die Straße.
Für unsere Region und unsere Stadt wäre es ein großer Gewinn, wenn wir es schaffen, immer im Gespräch zu bleiben, um gemeinsam unsere Zukunft zu gestalten. Wir plädieren sehr dafür, beim Thema Solarfreiflächen-Anlagen offen zu bleiben und unsere Stadt zukunftsorientiert und modern zu entwickeln.
Text: Bärbel Sandberg, 7. Juni 2025
im Vorstand Bündnis 90/ Die Grünen sowie stellv. Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Bau und Feuerwehr
Wir laden herzlich ein zu unserer öffentlichen Ortsmitgliederversammlung mit Vortrag ein. Unsere Stadt Wedel im Fokus: Wie steht Wedel im Vergleich zur Region da? Der Vortrag von Karin Blasius wirft einen Blick auf aktuelle Entwicklungen in Demographie, wirtschaftlicher und sozialer Lage sowie Wohnungsleerständen. Die anschließende Diskussion soll auch als Grundlage für weitere politische Planungen dienen. 19 Uhr, Stadtteilzentrum Mittendrin, Friedrich-Eggers-Straße 77-79
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