Unsere Stadt muss sparen, aber bitte nicht auf dem Rücken der Kinder und ohne unsere Zukunft fest im Blick zu haben. Wir sprechen uns klar gegen die Streichung von Stellen bei der Schulsozialarbeit in Wedel aus und werden diesem Haushaltskonsolidierungspunkt im Rat nicht zustimmen!
Unsere Grüne Fraktion stellt einen entsprechenden Antrag im kommenden Rat (27.3.25) mit folgender Begründung:
Schulsozialarbeit ist ein unentbehrlicher pädagogischer Bestandteil in den Schulen, da sie alle an Schule Beteiligte entlastet.
Aufgrund des umfangreichen Aufgabenspektrums wäre es zielführend, dass sich Land, Kreis und Gemeinden die Kosten teilen, leider ist dieses nicht der Fall.
Der Landesrechnungshof rügte bereits 2015 und erneut 2022 in seinen Jahresberichten die Zahlungsunwilligkeit der Kreise und des Landes, diese würden ihrer finanziellen Verantwortung nur unzureichend nachkommen. Hier wurden und werden die Kommunen übermäßig in ihren Haushalten belastet.
Ein durch das Land Schleswig-Holstein festgelegter Landesstandard für Schulsozialarbeit existiert nicht. Ein einfacher Vergleich von Schulsozialarbeit über einen Landes- oder Kreisdurchschnitt ist deshalb wenig aussagefähig. Schule ist nicht gleich Schule, jede einzelne hat individuelle Rahmenbedingungen wie beispielsweise Lage der Schule, Sozialstruktur, familiäre Hintergründe der Kinder und Jugendlichen etc., Faktoren, von denen die erforderliche Schulsozialarbeit abhängig ist.
Diesem trägt in Schleswig-Holstein der Sozialindex Rechnung. Die Schulen werden in neun Stufen eingruppiert, je höher die Stufe, desto herausfordernder die Lage vor Ort. In Wedel ist nur das Johann-Rist-Gymnasium (JRG) in Stufe 2, Gebrüder-Humboldt-Schule (GHS) und Moorwegschule (MWS) in 3, aber Altstadtschule (ATS) in 5 und die beiden Perspektivschulen Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule (EBG) in 7 und die Albert-Schweitzer-Schule (ASS) in die zweithöchste Stufe 8 eingruppiert.
Seit 2020 wurde in Wedel trotz steigender Schülerzahlen der Bereich Schulsozialarbeit nicht weiter aufgestockt, so dass die Kennzahl der Zahl der Schüler*innen, die von einer Vollzeit-Pädagog*in betreut werden, sich in dem Zeitraum bereits von 254 auf 282 erhöhte.
Weitere vordergründig eingesparte Kosten durch die Reduzierung von Personal würde nicht kalkulierbare Folgekosten in anderen Bereichen nach sich ziehen. Die deutlichen Rückmeldungen hierzu seitens der Schulleitungen, Schulelternbeiräte und der zuständigen Fachdienstleitung sind ernst zu nehmen.
Viele aktuelle Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche heute vor komplexen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen stehen. Diese führen nicht selten zu Belastungen, die die psychosoziale Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen können und somit die Lern- und Entwicklungschancen der Kinder und Jugendlichen gefährden. Schulsozialarbeit zielt darauf ab, diesen Herausforderungen entgegenzuwirken.
Unsere Nachbarstadt Hamburg nimmt die Situation ernst und reagiert auf die komplexen Herausforderungen und Belastungen, vor denen Kinder und Jugendliche heute stehen, in dem jetzt 102 zusätzliche Stellen an den Schulen geschaffen werden. Diese Investition ist richtig und wird sich in der Zukunft auszahlen!
Eine weitere Reduzierung der Stellen in der Schulsozialarbeit in Wedel ist deshalb auszuschließen.
Einsparungen in diesem Bereich lassen sich nur durch die Reduzierung von Gemeinkosten sowie die Übernahme der Verantwortung von Kreis und Land für die Kommunen, realisieren.
Hierfür werden die Landes- und Kreismittel ausdrücklich durch die zuständigen Vertreter von Verwaltung und Politik eingefordert, um die Finanzierung dauerhaft sicherzustellen.
Text: Dagmar Süß, Petra Kärgel, Foto: www.freepik.com, 18.03.2025
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