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Unsere Schulbibliotheken in der gebundenen Ganztagsgrundschule (Albert-Schweitzer-Schule) sowie in unseren Gemeinschaftsschulen (Ernst-Barlach-Schule, Gebrüder-Humboldt-Schule) dürfen keinesfalls dem Sparhammer zum Opfer fallen und sollten ihre wertvolle Arbeit fortsetzen - gerade jetzt in und auch nach der Pandemie!
Wir Grünen setzen uns erneut mit aller Kraft dafür ein, dass diese wichtigen Zentren zur Förderung der Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen NICHT eingespart werden.
Aktuell stehen die Schulbibliotheken bzw. die Einsparung des dafür notwendigen Personals in der Stadtbücherei auf der Konsolidierungsliste. Falls die Einsparung der 0,5-Stelle bei der Stadtbücherei von der Politik beschlossen wird, fällt die Betreuung der Schulbibliotheken und Ganztagsangebote durch die Stadtbücherei weg - die Schulbibliotheken müssen schließen.
Schon 2014 wollten CDU/FDP/WSI unsere Schulbibliotheken dem Sparhammer opfern, aber wir konnten zusammen mit SPD und Linken erfolgreich dagegen halten.
Bildungsausschuss, 11.8.2021, Gemeinsamer Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Die Linke zur BV/2021/057(„Haushaltskonsolidierungskonzept Maßnahme 5 Beschlussvorschlag: Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport stimmt der Maßnahme 5 (Personalbedarf Stadtbücherei anpassen) grundsätzlich zu.“)
Die Schulbibliotheksarbeit als wichtiger Bestandteil unserer Bildungslandschaft in Wedel soll verlässlich weitergeführt und entsprechend die 0,5-Stelle (veranschlagte Personalkosten: 35 000 €) in der Stadtbücherei nicht eingespart werden
Begründung des Antrages:
Die schulbibliothekarische Arbeit ist eine etablierte Maßnahme für effektive und nachhaltige Leseförderung, sorgt für die Verbesserung der Chancengleichheit von Kindern bildungsferner Familien und hilft bei der sprachlichen Integration von DAZ-Kindern.
Die Corona-Pandemie hat viele Schülerinnen und Schüler in ihrer Lern- und Lesekompetenz immens zurückgeworfen. Die Schulbibliotheken zu diesem Zeitpunkt zu schließen, wäre eine kontraproduktiv, um diesen Defiziten zu begegnen. Die Stadt sorgt für gleiche Bildungschancen für alle Bevölkerungsschichten – so lautet eines unserer strategischen Oberziele – und dies sollte gerade jetzt und auch in Zukunft gelten und die qualifizierte Betreuung der Schulbibliotheken an Albert-Schweitzer-Schule, Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule und Gebrüder-Humboldt-Schule durch die Stadtbücherei verlässlich weitergeführt werden.
Der Antrag wurde im Bildungsausschuss mit der Mehrheit der Stimmen von Grünen, SPD und Linken beschlossen. CDU, FDP und WSI stimmten gegen unseren Antrag. Unser Bürgermeister hat den Mehrheitsbeschluss ignoriert und die Einsparung "Schulbibliotheksarbeit" Kraft seines Amtes auf der Konsolidierungsliste gelassen. In einem Telefonat erklärte Herr Schmidt, dass durch die Streichung der 0,5-Stelle "Schulbibliotheksarbeit" im Haushalt 35 000 Euro pro Jahr eingespart werden könnten und das wichtigstes Ziel sei. Aus unserer Sicht hätten Konsolidierungsmaßnahmen, die vor der Pandemie entwickelt wurden, einer umsichtigen coronakonformen Prüfung unterzogen werden müssen.
Die meisten Grundschulkinder und auch Jugendliche in den weiterführenden Schulen erlitten durch die Schul-Shutdowns Defizite, auch bei der Lesekompetenz. In dieser Situation bei der Bildungsförderung von Kindern und Jugendlichen zu sparen, ist absolut nicht akzeptabel! Dieser Konsolidierungsvorschlag hätte von der Politik und auch seitens der Verwaltngsspitze auf Eis gelegt werden müssen! Um die Schulbibliotheken zu retten, haben wir einen weiteren Antrag im Rat am 28.8. gestellt:
ANTRAG zur Sitzung des Rates am 26.08.2021 TOP 6: Haushaltskonsolidierung
Die Verwaltung hat ihrem Beschlussvorschlag zu den Ergebnissen der Ausschüsse eine Liste der Empfehlungen für Konsolidierungsmaßnahmen als Anlage 1 beigefügt. Wir beantragen, aus dieser Liste die Maßnahmen 5 und 35 zu streichen.
Begründung:
Diese beiden Maßnahmen wurden mehrheitlich in den Fachausschüssen abgelehnt, sodass für eine vertiefte Prüfung derzeitig keine weiteren Ressourcen der Verwaltung gebunden werden sollten. Im Falle der Maßnahme 5 bringt die Streichung zudem Klarheit und Sicher- heit für die Betroffenen.
Die Bearbeitung der Maßnahme 35 „Verringerung der Anzahl der Ausschussmitglieder“ macht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn, da sie erst nach der nächsten Kommunalwahl greifen soll und keiner die Zusammensetzung des nachfolgenden Rates kennt.
Zur Maßnahme 5 „Personalbedarf Stadtbücherei anpassen“ wurde im BKS einem Antrag zur Weiterführung der Schulbibliotheksarbeit mehrheitlich entsprochen. Da es einen kausalen Zusammenhang zwischen der Stadtbücherei und der Schulbibliotheksarbeit gibt, sollte dieser Punkt von der Liste gestrichen werden.
Die Stadtbücherei ist Bestandteil zur Sicherung der Bibliotheken an den Schulen. Ohne die fachliche Expertise und tatkräftige Unterstützung durch die Stadtbücherei könnten die Schulbibliotheken nicht fortgeführt werden. Nur aufgrund der qualifizierten Unterstützung durch die Beschäftigten der Stadtbücherei sind die ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Schulbibliotheken überhaupt in der Lage, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Eine Personalreduzierung bei der Stadtbücherei hätte zur Konsequenz, dass die Schulbibliotheken nicht mehr in dem Umfang weitergeführt werden könnten und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geschlossen werden müssten. Die Büchereien sind jedoch Teile des Kon- zeptes der Ganztagsbetreuung. Die hier ausfallenden Zeiten müssten dann also durch andere übernommen werden und würden an anderer Stelle neue Kosten verursachen.
Unabhängig davon sind die Schulbibliotheken der zentrale Medien- und Informationsraum in den Schulen, sie sind der Ort für Kinder (insbesondere aus prekären Lebensverhältnissen) sich mit Büchern und anderen Medien kostenfrei zu versorgen. Sie sind aber auch ein Ort
der Kommunikation abseits des Unterrichtes für die Schülerinnen und Schüler. Die Lesekom- petenz der Kinder und Jugendlichen unterhalb der gymnasialen Schularten war schon vor Corona sehr schwach (siehe PISA Studien). Dieses wurde in Zeiten der Pandemie noch ver- stärkt.
An der weiterhin aktuellen pandemischen Situation leiden Schulkinder nach wie vor. Lehr- kräftemangel und unzureichende digitale Anbindung beeinträchtigen den Schulalltag - um nur einige Probleme zu nennen. Wir sollten den Schulkindern und Lehrkräften die Angst neh- men, dass jetzt auch noch ihre Bibliotheken vor dem Aus stehen.
Als deutliches Zeichen in Richtung der Bildungseinrichtungen - die Politik beabsichtigt nicht im Bereich der Grundversorgung mit Bildung Einsparungen vorzunehmen - bitten wir um Zustimmung, diesen Punkt von der Maßnahmenliste zu streichen.
Dagmar Süß & Petra Kärgel, Für die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen
SPD und Linke stimmten für unseren Antrag - CDU, FDP und WSI sowie der Fraktionslose Lobeck dagegen. Damit bleibt die "Schulbibliotheksarbeit" weiterhin auf der Sparliste. Es wird jetzt eine erneute Runde durch die Fachausschüsse gedreht und wir haben folgenden Prüfauftrag gestellt, um nicht nur den Einspar-Blickwinkel, sondern auch die Folhgen zu betrachten:
Prüfaufträge von Bündnis 90/Die Grünen zu der mit Mehrheit im BKS abgelehnten Maßnahme Stadtbücherei „Personalbedarf anpassen“, falls diese doch in das Maßnahmen-Portfolio aufgenommen wird:
Die Verwaltung wird gebeten, zu prüfen, wie es um die Lesekompetenz der Schüler:innen in und nach der Pandemie in Wedel steht und welche Folgen für die Lesekompetenz bzw. Leseförderung resultieren, wenn die Förderung durch
die Schulbibliotheken an EBG, ASS in Zukunft entfiele.
Herangehensweise: Anfrage an die drei Schulen GHS, EBG, ASS sowie u.a. PISA- Studien-Ergebnisse heranziehen.
Welche Bedeutung / welche Rolle spielen die Schulbibliotheken im Schulbetrieb? Dauer/Frequenz und Formen der Nutzung?
Herangehensweise: Anfrage an die drei Schulen GHS, EBG, ASS
Welche Auswirkungen hätte die Schließung der Schulbibliotheken für das Ganztagsangebot, wenn die Stadtbücherei/Schulbibliotheken u.a. aus dem Reigen der Ganztagsangebote (u.a. VHS, WTSV, RIST, Musikschule) fiele? Herangehensweise: Anfrage an die drei Schulen GHS, EBG, ASS
Durch die Einsparung der etablierten und bewährten Schulbibliotheken entsteht eine Leerstelle im Ganztagsangebot an GHS, EBG und ASS, die wiederum durch qualitätsvolle Angebote kompensiert werden müssen, die sicher auch Kosten verursachen werden. Wie sieht die Kosten-Nutzen-Rechnung bzw. Kosten-Bilanz aus der Einsparung real aus?
Petra Kärgel für Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, 26.8.2021
Wir Grünen hoffen auf Einsicht nach Beantwortung der Prüfaufträge im BKS am 8.9.21!
Text: Petra Kärgel
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