Dass eine ähnliche Kopie nicht dieselbe Patina und denselben stadtgeschichtlichen Wiedererkennungswert besitzt wie das Original, dass der Neubau an die 20.000 Euro teurer wird als eine Sanierung des vorhandenen Häuschens, dass Wedel auch an anderer Stelle (z.B. Riststraße, obere Austraße) seine gar nicht mehr so zahlreichen baugeschichtlichen Reste geopfert hat - all das wurde einmal mehr ignoriert und eine "Hau weg, den Schrott"-Einstellung hat sich durchgesetzt.
Diesen Vorgang kommentiert der planungspolitische Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, Olaf Wuttke: "Ein trauriger Tag, den eine politische Mehrheit unserer Stadt da beschert hat! Selbst aus den Fraktionen, denen man etwas mehr Sensibilität für den unwiderbringlichen Wert eines alten Gebäudes an einem markanten Ort unterstellen könnte - wie SPD oder FDP -, kamen Stimmen für den Abriss. Und dass unseren besoldeten städtischen Stadtplanern, bei denen man erhebliches Fachwissen vermuten würde, offensichtlich jegliches Gespür für den Wert eines historischen Baues fehlt, war wieder einmal mitzuerleben; gute Argumente für Erhalt und Sanierung wurden grundsätzlich bestritten oder heruntergespielt, dafür ausschließlich Begründungen für diese architektonische Wegwerfmentalität angeführt.
Liebe Wedeler, beeilt euch, dem Hafenmeisterhaus tschüss zu sagen - denn wenn erst der Abrissbagger auf die Mole rollt, ist es zu spät."
8. Juli 2017, Olaf Wuttke
Wir Wedeler Grüne haben mehrheitlich beschlossen, in kommenden Ratssitzung am 20. Juli zu beantragen, dass für die Sanierung des Hafenmeisterhauses beim Land doch noch Zuschüsse aquiriert werden. Dies gilt auch für die Glaselemente in der Flutschutzmauer, die wir mehrheitlich begrüßen würden, weil sie das Hafenbild deutlich aufwerten würden, ohne die Sicherheit bei Flut zu gefährden.
update: 10. Juli, Rainer Hagendorf
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