Internationaler Holocaustgedenktag 2015

Fotos von Thilo Gehrke und Text von Günther Wilke   

28 Januar Eindrucksvolle Gedenkfeier in der Stadtbücherei

Seit der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an den Nationalsozialismus ausrief, organisieren der Arbeitskreis der Stadt Wedel gegen Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten alljährlich in den Räumen der Stadtbücherei eine Gedenkfeier mit lokalem Bezug. Diesmal wichen die Veranstalter auf den 28. Januar aus, um nicht mit der zentralen Feier des Landtagspräsidenten zu konkurrieren, die einen Tag zuvor in Elmshorn stattfand. Diesmal hatten sich die Wedeler das Thema „Gegen das Verdrängen – die 999er“ gestellt. Die Elmshorner Sängerin Anna Haentjens (Gesang), Ulrich Stolpmann (Klavier), die Autorin Ursula Suhling aus Hamburg  mit Lesungen aus der Biografie ihre Vaters gestalteten ein dichtes Programm, das rund einhundert Besucherinnen und Besucher nachhaltig beeindruckte.

Die Eröffnungsansprache hielt wie in den Vorjahren Sabine Lüchau, Vorsitzende der Amschlerstiftung für Kunst und Kultur. Unter den Gästen auch Schülerinnen und Schüler der Gebrüder Humboldt- Schule, die gerade am ersten Stolpersteinprojekt in Wedel für sechs NS- Opfer arbeiten: die jüdische Kauffrau Jetta Husmann aus der Bahnhofstraße, den 23 Jahre alten Soldaten Karl Timm aus dem Voßhagen, der wegen angeblicher Entfernung von der Truppe zum Tode durch Erschießen verurteilt wurde und vier Wedeler, die im Zuge des Euthanasieprogramms in Vernichtungslagern starben.

Bei den 999ern handelte es sich um eine Strafdivision der deutschen Wehrmacht, ein „Himmelfahrtskommando“ für so genannte „wehrunwürdige“ Männer die an vorderer Front Gelegenheit erhalten sollten, ihre „Ehre wiederherzustellen“. Bis zur Veranstaltung am 28. Mai waren zwei von ihnen bekannt: Wilhelm Konsorski und Herbert Maywald. Am Veranstaltungsabend meldete sich der Wedeler Alwin Schuld, dessen  Vater ebenfalls zur Strafdivision zwangsrekrutiert wurde. Auch sein Schicksal soll vom Arbeitskreis aufgearbeitet werden.

Anna Haentjens hatte in den neunzehnhundertsiebziger Jahren den Kommunisten Willy Konsorski , „Wiko“ genannt, kennengelernt. Er hatte die Hölle der Konzentrationslager Esterwegen und Sachsenhausen überlebt und war  1944 zu den griechischen Partisanen übergelaufen, um nicht auf sie schießen zu müssen. „Wiko“ hat seine Erinnerungen aufgeschrieben, aus denen Anna Haentjens las , immer verwoben mit dem Vortrag von Liedern der Komponisten Hanns Eisler, Manfred Schmitz und Friedrich Holländer nach Gedichten von Brecht, Tucholsky und Kästner.

Günther Wilke hatte beide Wedeler „999er“ kennengelernt. Ausführlich berichtete er über Herbert Maywald, der als Widerstandskämpfer von den NS- Machthabern inhaftiert wurde in britischer Kriegsgefangenschaft in Ägypten zu den Gründern einer „Wüstenuniversität“ gehörte. Maywald wurde nach der Befreiung Verwaltungsangestellter im Fürsorgeamt der Stadt Wedel.  Er starb an den Folgen der Misshandlungen in den Strafanstalten der Nazis.

Er war zwischen 1933 und 1942 mehrfach verhaftet worden, zuletzt wegen Erzählens eines politischen Witzes.

Ursula Suhling hat die Namen von ca 400 Hamburger 999er zusammengetragen und dokumentiert. Sie setzt sich seit Jahren dafür ein, dass diesen Männern auf dem Gedenkplatz „Hannoverscher Bahnhof“ in Hamburg, auf dem Gedenkstein für die Deportierten ein Platz eingeräumt wird. Bislang wurde ihr Antrag mit der Begründung abgelehnt, sie seien keines Deportierten.

Auf Anregung eines Zuhörers  der Wedeler Gedenkveranstaltung wurde eine Petition verfasst, in der  ausdrücklich gefordert wird, auch das Schicksal der Angehörigen der Strafdivision in das Gedenken an die Opfer des NS- Regimes einzubeziehen.     Günther Wilke

Eingestellt: 30.2.15 Karin Holzapfel



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